Nobuaki Kakuda wird beim K-1 World Grand Prix Finale als Ringrichter nicht dabei sein. Er wurde für 90 Tage suspendiert.
Nobuaki Kakuda ist eine Persönlichkeit, die aus der K-1-Szene nicht mehr weg zu denken ist. Und doch wird er in diesem Jahr als Ringrichter sowohl beim K-1 World Grand Prix Finale als auch bei der Silvesterveranstaltung K-1 Dynamite 2009 fehlen.
Der Vorsitzende des K-1-Regelkommitees hat Kakuda wegen schlechter Ringrichterleistungen beim Kampf zwischen Albert Kraus und Kozo Takeda am 26. Oktober für 90 Tage suspendiert. Die Strafe trat am 11. November in Kraft. Als Begründung hieß es, Kakuda habe den Schaden am Kämpfer nicht gut eingeschätzt und nicht daran gedacht, dass der Kampf zur Hauptsendezeit im Fernsehen lief.
Die Auseinandersetzung zwischen Tekda und Kraus fand beim K-1 World Max Finale 2009 als Superkampf statt. Takeda, der mit 36 Jahren lange über seine Bestform hinaus ist, verlor den Kampf gegen Kraus in der 2. Runde durch technischen KO.
Schon in der ersten Runde konnte Kraus dem Japaner hart zusetzen. Als Takeda dann das erste Mal mit dem Bein einknickte kannte Kraus keine Gnade und ging immer wieder auf das angeschlagene linke Bein des Gegners mit Low Kicks los. 30 Sekunden vor Rundenende trafen Takeda erneut drei harte Low Kicks und er ging zu Boden. Doch anstatt angezählt zu werden, gab Kakuda den Kampf einfach wieder frei. Nur um 20 Sekunden später dann doch anzählen zu müssen, denn Takeda kam kaum noch auf die Beine. Jedoch rette ihn diese Aktion über die Runde.
Nach ein paar harten Fäusten zum Kopf, gleich zu Beginn der zweiten Runde, setzte Kraus wieder mit einem Low Kick nach und einer schnellen Links-Rechts-Kombination, die Takeda wieder auf die Bretter schickte. Nur schwer kam er wieder auf die Beine, bestätigte dann jedoch sofort, dass er weiter kämpfen könne. Doch Kraus suchte nur noch den KO und nachdem ein Spinning Back High Kick nicht traf, war es ein einfacher Jab, der Takeda erneut zu Boden gehen ließ.Mit schmerzverzerrtem Gesicht und benommen kämpfte er sich wieder auf die Beine.
Ab diesem Punkt wurde das Verhalten von Kakuda immer fragwürdiger. Takeda war sichtlich am Ende und obwohl der Wille da war, machte der Körper sichtlich nicht mehr mit. Zwei weitere Male ging er zu Boden, ohne angezählt zu werden, obwohl ihn offensichtlich die Schlagwirkung und die Erschöpfung dorthin gebracht hatten. Lediglich ein Cut unter dem Auge ließ Kakuda den Kampf unterbrechen, damit sich der Arzt die Verletzung ansehen kann. Und dieser hatte kein Einsehen mehr, sodass der Kampf schließlich abgebrochen wurde.
Die Suspendierung ist eine durchaus vertretbare Entscheidung, auch wenn gerade solche lockeren Regelumsetzungen die Ringrichter beliebt machen. Takeda ist ein Profi, der eine lange Karriere hinter sich hat, die vorallem von Erfolgen im Muay Thai in Thailand geprägt war. Bei solchen Kämpfern ist es nicht selten der Fall, dass man den Kampf noch etwas länger laufen lässt, um dem scheinbaren Verlierer noch eine Chance einzuräumen.
Ähnlich umstritten war Kazushi Sakurabas Kampf zu DREAM.12 bei dem Sakuraba am Boden liegend zahlreiche Treffer zum Kopf hinnehmen musste und der Kampf trotzdem nicht abgebrochen wurde. Wäre an Sakurabas Stelle ein weniger renommierter Kämpfer gewesen, hätte es längst einen TKO gegeben. Doch stattdessen ließ der Ringrichter den Kampf weiter laufen und kaum hatte sich Sakuraba aus dieser Situation befreit, konnte er den Kampf noch zu seinen Gunsten mit einem Kniehebel entscheiden.