Es war eine Nacht voller KOs und TKOs bei der UFC 92: The Ultimate 2008. Am Ende war Rashad Evans nach einem harten und technisch starken Finale der neue Halbschwergewichts-Champion und bleibt somit nach 9 UFC-Kämpfen weiterhin ungeschlagen!
Im Hauptereignis der UFC 92 hieß es Forrest Griffin, "The Ultimate Fighter 1"-Halbschwergewichts-Sieger und amtierender Halbschwergewichts-Champion, gegen Rashad Evans, "The Ultimate Fighter 2"-Schwergewichts-Sieger und der Mann, der Chuck Liddel in diesem Jahr so brutal ausknockte, dass die Szene in jedem UFC-Highlight seitdem mindestens einmal gezeigt wurde.
Die erste Runde begann verhalten und beide Kämpfer hatten offensichtlich Respekt vor dem Gegenüber, denn außer Low Kicks und ein paar Jabs war zunächst nicht viel zu sehen. Jedoch kam der größere Forrest Griffin immer besser in den Kampf und kontrollierte die Distanz bald gut mit seinen harten Low Kicks, die Evans' Beinen immer wieder zusetzten. Evans hatte Probleme die Distanz zu überbrücken und wenn er in den Infight ging, musste er meist auch einen Kick und mehrere Punches nehmen. Trotzdem war sein boxerisches Talent ganz offensichtlich besser, aber um es einzusetzen, musste er dem Champion einen hohen Tribut zollen. Die Runde ging klar an Griffin.
Die Zweite begann da, wo die erste geendet hatte und Griffin fing nun an weiter Druck zu machen und immer mehr seine harten Low und Mid Kicks einzusetzen. Evans fand sich zunächst immer dichter am Zaun wieder, konnte dann aber mit kurzen und schnellen Kontern punkten, wobei er immer knapper mit der Rechten verfehlte und Griffin nur durch seinen guten Reflexe vor einem ähnlichen KO wie Liddel bewahrt wurde. Evans Strategie den Kicks mit Seitwärtsschritten auszuweichen ging ganz offensichlich nicht so auf, wie es sich der Herausforderer hier vorgestellt hatte und obwohl er immer häufiger mit den Fäusten durchkam, war es Griffin, der die Runde mit einer Schlagkombination abschloß und für sich entschied.
Mit 2 Runden auf allen drei Punktrichterkarten zurückliegend ging Evans in die dritte Runde. Noch immer machten beide einen guten Kampf und anders als bei Quinton Jackson, konnten die vielen harten Low Kicks Evans nicht ermüden. Nach einem weiteren Angriff von Griffin, entschloß sich Rashad Evans schließlich, seine Ringerqualitäten unter Beweis zu stellen und riß Griffin im Konter mit Leichtigkeit zu Boden. Dort angekommen, begann er sofort mit harten Schlagkombinationen zum Kopf aufzuholen, was er in den ersten beiden Runden versäumt hatte. Griffin war umgehend in Schwierigkeiten, konnte sich aber noch einmal durch seine starke Full Guard retten, sodass Evans erst die Position sichern musste. Mit etwas Anstrengung gelang es ihm den größeren Gegner hier am Boden zu halten und als er Griffin wieder unter Kontrolle hatte, begann er erneut mit der Rechten zum Kopf zu schlagen. Mehrere Treffer schlugen an Griffins Kopf ein, der nun auf die Matte knallte. Sofort sprang Evans auf die Beine, lehnte sich über den Champ und setzte mit weiteren harten Punches nach. Der Ringrichter Steve Mazzagatti hatte keine andere Wahl als das Duell abzubrechen und ein überglücklicher Rashad Evans hatte es geschafft.
Nach Matt Serra und Forrest Griffin wurde Rashad Evans damit der dritte Gewinner der UFC Reality Show "The Ultimate Fighter", der es danach schaffte, UFC-Champion zu werden. Noch beeindruckender ist, dass Evans in 9 Kämpfen in der UFC noch keinen einzigen verloren hat. Evans nach dem Kampf: "Das ist großartig. Forrest hat die ersten beiden Runden gewonnen, aber dann habe ich ihn in Schwierigkeiten gebracht. Er lächelte noch, nachdem ich ihn erwischt hatte und deshalb wusste ich nicht genau, ob er angeschlagen ist oder nicht und musste weitermachen bis der Ringrichter dazwischen ging."
Forrest Griffin war sehr schnell wieder auf den Beinen und gratulierte seinem Gegner sofort: "Herzlichen Glückwunsch, Rashad! Ich muss da bereits angeschlagen gewesen sein, so erbärmlich, wie meine Deckung vorher schon war. Aber Applaus für Rashad." Während Evans zunächst einmal sehr glücklich das Jahr abschließt, wird bereits über den nächsten Gegner diskutiert, der eigentlich nur ein Mann sein kann: Quinton Jackson.