Interview mit Vitor Miranda
geschrieben von Jens Habermann

Ein junger, aufstrebender Brasilianer macht sich auf, die K-1 Arenen zu erobern. In seiner Heimat gewann er im Oktober den K-1 Grand Prix und im nächsten Jahr wird er erneut in Japan zu sehen sein. Wir hatten die Gelegenheit ihn einmal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.


Vitor Miranda

Vor einigen Wochen hast du das K-1 Heavyweight Factory Brazil Turnier gewonnen. Wie fühlst du dich jetzt was bedeutet es dir persönlich?
Das war wirklich ein großartiges Gefühl; ein Glücksgefühl, das ich nach einem Kampf so noch nicht erlebt habe. Der Titelgewinn bedeutet mir sehr viel,ein wichtiger Schritt in Richtung K-1.

Du hast alle drei Kämpfe durch KO gewonnen! In unserer Datenbank hast du eine KO-Rate von 83.3% ... das ist Wahnsinn! Was ist deine Geheimwaffe?
In meinem Training konzentriere ich mich darauf so vielseitig und flexibel wie möglich zu kämpfen, um mich bei einem Wettkampf optimal auf den jeweiligen Kampfstil eines Gegners einstellen zu können. Jeder Gegner hat einen schwachen Punkt. Das "Geheimnis" besteht darin, diesen zu erkennen.


Vitor Miranda, Montanha Silva und Marfio Canoletti

Was war dein härtester Kampf? Und wie war dein Kampf gegen Asmir Burgic aus Deutschland im Turnierfinale?
Mein schwerster Kampf war 2004 im K-1 BRASIL Finale gegen Eduardo Maiorino. Ich ging mit einer starken Oberschenkelverletzung in den Kampf, habe es aber bis zum Schluß durchgestanden. Der Kampf gegen Asmir Burgic war für mich eine große Bereicherung. Asmir ist ein sehr erfahrener Kämpfer, sein Kampfstill unterscheidet sich stark von dem brasilianischer Kämpfer. Einige Elemente daraus habe ich bereits in meinem Training integriert.Ich würde gerne noch einmal gegen ihn kämpfen.


Ray Sefo und Vitor Miranda

Im vergangenen Jahr hattest du die Chance in Japan beim K-1 Beast 2004 in Shizuoka zu kämpfen. Wie war das für dich?
Der Kampf in Japan war bislang sicherlich mein bedeutenster; eine sehr wichtige und lohnende Erfahrung.

Wann hast du mit dem Kämpfen in deinem Leben begonnen? Wie wurdest du ein Kämpfer?
Kampfkünste haben mich schon immer fasziniert, doch in meiner Jugend habe ich mir nie die Mühe gemacht einen Kurs zu besuchen. Vor etwa fünf Jahren hat mich dann ein Freund mal zu einer Probestunde Muay Thai eingeladen. Es hat mir auf Anhieb gefallen ... so fing alles an.

Bist du ein komplett professioneller Kämpfer oder hast du einen Beruf und kämpfst in deiner Freizeit? Wie sieht dein Karriereplan aus?
Nach drei Jahren Training habe ich meinen Job als Filialleiter einer amerik. Videothekenkette gekündigt,um ins Vollzeittraining einzusteigen. Seit zwei Jahren bin ich also Profi-Fighter. Langfristig will ich mich als Top-Fighter im K-1 etablieren.


Vitor Miranda beim K-1 Heavyweight Factory Brazil

Kannst du uns etwas über dein Training erzählen? Wie sieht dein Zeitplan vor einem Kampf aus?
Mein tägliches Training besteht aus drei Teilen: Ausdauer-,Kraft- und Kampftraining, wobei vor den Wettkämpfen mein Schwerpunkt auf dem Kampftraining liegt.

Hattest du schon mal eine schlimme Verletzung?
Ja! Im Februar 2003 erlitt ich durch einen Kniestoß einen zweifachen Unterkieferbruch!

Wie denkt deine Familie über deine Karriere als Kämpfer?
Meine Familie hat großen Anteil an meinem Erfolg. Sie hat mich von Beginn an gefördert und unterstützt.


Vitor Miranda mit seiner Verlobten

Wo kommt dein Spitzname her?
Vitinho ist eine "Verniedlichung" von Vitor. In Brasilien wird dies häufig gemacht, wie z.B. bei Marcelinho (Marcello) oder Ronaldinho (Ronaldo).

Was machst du, wenn du gerade mal nicht kämpfst oder trainierst? Was hast du für Hobbies?
Ich bin sehr gerne zu Hause, verbringe viel Zeit am Computer, spiele gerne Video Games oder schau mir zusammen mit meiner Verlobten einen Film an. Außerdem fahre ich gerne Motorrad.

Wann findet dein nächster Kampf statt?
Wenn alles so klappt wie geplant, dann wahrscheinlich Anfang nächsten Jahres in Japan.


Vitor und die Nogueira Brüder

Möchtest du uns oder unseren Lesern noch etwas sagen?
Zum Einen möchte ich mich für die Möglichkeit bedanken, die mir hier gegeben wurde ein wenig von mir und meiner sportlichen Laufbahn zu berichten. Zum Anderen hoffe ich bald auch einmal auf einer Veranstalltung in Deutschland kämpfen zu können. In Bezug darauf kann ich vielleicht noch erwähnen, dass ich z.Zt. auf der Suche nach einem Deutschland bzw. Europa Promoter bin.

OBRIGADO. (=Danke)

Vielen Dank für das Interview und Alles Gute für die Zukunft. Wir würden uns freuen, dich in Deutschland kämpfen zu sehen.

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