Melvin Manhoef gehört zu den Siegern von 2008. Mit KO-Siegen über Kazushi Sakuraba, Paul Slowinski und Mark Hunt hat er sich in die Herzen der Fans geboxt und gehört mittlerweile zu den spektakulärsten und beliebtestetn Kämpfern.
Eigentlich begann 2008 für den Holländer Melvin Manhoef wenig vielversprechend. Nachdem er 2007 mit einer Serie von 4 KO-Siegen beendet hatte, verlor er im Jahreaauftakt gegen Remy Bonjasky in einem Superkampf. Danach begann der DREAM-Mittelgewichts-Grand-Prix und obwohl er Kazushi Sakuraba bezwingen konnte, machte ihm schließlich wieder seine Schwäche im Bodenkampf zu schaffen und so schied er gegen Gegard Mousasi im Halbfinale aus. Im Rückblick verlor Manhoef damit 2008 nur gegen den mittlerweile amtierenden K-1-World-Grand-Prix-Champion und den amtierenden DREAM-Mittelgewichts-Champion.
Zu dem Zeitpunkt war Manhoef jedoch alles andere als begeistert und überlegte seine Karriere zu beenden und sich mehr um seine Familie zu kümmern. In einem Interview mit Brasil Combate gab er am Montag zu: "Zuerst entschied ich mich, wegen meiner familiären Umstände, eine Auszeit zu nehmen. Aber meine Familie sagte mir, ich solle weitermachen. Als ich dann die Chance bekam, im K-1 Grand Prix zu kämpfen, kehrte ich zurück." Mit einem beeindruckenen KO-Sieg in der ersten Runde, besiegte er Paul Slowinski nach K-1-Regeln. Zwar bekam er nach diesem Reservekampfsieg keine Möglichkeit mehr in das Turnier einzugreifen, aber Melvin Manhoef war wieder zurück.
Doch der eigentliche Coup gelang Manhoef zu Silvester. Nachdem Jerome Le Banner nur 24 Stunden vor seinem Kampf gegen Mark Hunt wegen einer Grippe absagen musste, ließ sich Manhoef zu einem Duell mit dem K-1-Champ von 2001 überreden. Manhoef: "Nach dem Kampf [gegen Slowinski] war kein weiterer Kampf für das Dynamite geplant. Erst in der Nacht vor der Veranstaltung fragte mich K-1, ob ich gegen Mark Hunt kämpfen würde und ich ergriff die Chance...und gewann." Mark Hunt, der Fels in der Brandung, ein Mann, der in seiner kompletten Karriere noch nie KO geschlagen wurde ging in 15 Sekunden auf die Bretter. Ein absoluter Schock für die Kampfsportwelt und ein Sieg für Manhoef, wie er schöner nicht hätte sein können.
Auf die Frage, ob er mit einem solchen Sieg gerechnet hatte, sagte Manhoef: "Natürlich...NEIN, NUR SPASS! Damit habe ich niemals gerechnet. Es war der bestmögliche Fall. Das hätte ich mir nicht träumen lassen." Beeindruckend ist auch Manhoefs einzigartige Statistik. Alle seiner 13 Siege für K-1 hat er durch KO gewonnen. Eine 100% KO-Rate über soviele Duelle hat kein anderer Kämpfer im K-1 jemals erreicht. Zusätzlich ist er noch nicht einmal ein richtiger Schwergewichtler. Manhoef: "[Mark Hunt] war 45kg schwerer. Vor dem Kampf war ich schon beunruhigt, wegen des gewaltigen Unterschieds. Ich wusste, dass ich schnell sein und mich im Ring viel bewegen muss. Um ehrlich zu sein, möchte ich nicht regelmäßig gegen Leute kämpfen, die soviel schwerer sind als ich."
Aufgrund seiner spektakulären Kämpfe, versucht K-1-Veranstaltungsproduzent Sadaharu Tanikawa den Holländer schon seit geraumer Zeit dazu zu überreden, häufiger im K-1 anzutreten. Aber Manhoef ist sich nach wie vor nicht sicher, ob er auf längere Zeit in der offenen Gewichtsklasse erfolgreich sein kann. Dabei hat er den perfekten Trainingspartner: "Für mich ist Badr Hari der beste K-1-Kämpfer zur Zeit. Er ist sehr talentiert, er ist jung und ich denke, dass er eine großartige Zukunft vor sich hat."
Am 28. März wird Manhoef beim K-1 World Grand Prix 2009 in Yokohama zu sehen sein. Wie immer eröffnet K-1 die World-Grand-Prix-Serie mit einer Veranstaltung voller Superkämpfe, in der viele populäre Kämpfer ihren Jahresauftakt geben. Manhoef: "Ich werde am 28. März für K-1 kämpfen. Aber ich weiß noch nicht, wer mein Gegner sein wird." Wer immer es mit ihm zu tun bekommt sollte sich besser warm anziehen, denn Manhoef kennt nur KO-Sieg oder Niederlage.